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24. September 1951
bis 31. Oktober 1962
Berlin 62 (Schöneberg-Süd)

Das erste offizielle Foto von mir

Foto-Conrad Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 97

In der Gotenstraße 20 habe ich ab dem
28. Oktober 1951
mit meinen Eltern gewohnt.

Zu dieser Zeit fuhr noch eine Straßenbahn
durch diese Straße.

19. Oktober 1951

Washington: Präsident Truman unterzeichnete am Freitagnachmittag die am Vortage vom USA-Senat angenommene Entschliessung, welches die

Beendigung des Kriegszustandes

zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten ausspricht (dpa 226 al)

1953

17. Juni 1953

Mutige Menschen haben am 17. Juni 1953 versucht, gegen die linksextreme Diktatur im Osten Deutschlands aufzustehen: In der gesamten DDR gab es Streiks und Demonstrationen gegen das SED-Regime, insgesamt an mehr als 500 Orten. Die Schätzungen über die Zahl der Teilnehmer gehen auseinander – zwischen 400.000 und 1,5 Millionen Menschen sollen sich an den Protesten beteiligt haben. Insgesamt wurden neun Gefängnisse und zwei Dienstgebäude der Stasi erstürmt. Auch Beamte der Volkspolizei wechselten die Fronten und liefen zu den Protestierenden über. Die DDR-Regierung musste flüchten: Sie begab sich unter den Schutz der sowjetischen Behörden in die Gebäude der früheren Festungspionierschule in Berlin-Karlshorst. Konkreter Auslöser für den Aufstand war eine Erhöhung der Normen für die Arbeiter; aber das war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Die Unzufriedenheit über die Diktatur war immer größer geworden; schnell wurden die Ziele der Aufständischen denn auch politisch. Die mutigen Menschen hätten das Ende der linksextremen Diktatur erreicht, wäre ihre freie Willensäußerung nicht mit brutalster, blutiger Gewalt von der Sowjetarmee niedergeschlagen worden. Es ging sogar so weit, dass das Kriegsrecht ausgerufen wurde; Panzer rollten gegen friedliche, unbewaffnete Demonstranten. 55 Todesfälle sind nachgewiesen. Weitere gelten als wahrscheinlich. Die DDR-Justiz startete eine Racheaktion, Hunderte Menschen kamen ins Gefängnis.

1954

04. Juli 1954

blitz dpa 106(dpa) achtung
+ deutschland fussballweltmeister
durch 3:2-sieg ueber ungarn +
ende blitz 106 18:37 ++

1955

Frühjahr 1955

im Garten meines Großvaters in der Kleingartenkolonie Oeynhausen im Berliner Stadteil Schmargendorf

Bootfahren in der Regenwassertonne
herrlich!

05. Mai 1955

Das Ende des Besatzungsregimes in der Bundesrepublik Deutschland (Die Bundesrepublik wird souverän) Am Donnstag um 12:00 Uhr wurde in der Bundesrepublik die Souveränität wiederhergestellt und das Besatzungsstatut aufgehoben. Mit einer feierlichen Hinterlegung der Ratifikationsurkunden des Deutschland-Vertrages im Palais Schaumburg wurde dieser Akt vollzogen. (dpa 80 1211 5/5/55 ++)

Sommer 1955

Ein fescher Junge

herausgeputzt in fotogener Sonntagskleidung

Den Ort auf Google Maps ansehen

09. September 1955

Bundespräsident Theodor Heuß
besuchte zum 10. Mal Berlin
in seiner Eigenschaft als Oberhaupt der
Bundesrepublik Deutschland.

Die Hauptpunkte des umfangreichen 5-Tageprogramm waren: Besichtigung großer Bauprojekte, Teilnahme am 41. Deutschen Juristentag, Besuch des Festes der Berliner Schulen im Olympia-Stadion, ein Theaterbesuch u.V.a. Hier eine Stippvisite in der Lindenhofsiedlung, wo Prof. Theodor Heuß schmunzelnd die Berliner Rangen begrüßte.

Einer dieser "Berliner Rangen" bin natürlich

ICH!

Der indische Staatschef Pandit Nehru schenkte 1951 dem Berliner Zoo den Elefanten Shanti. Im Zoo konnten die Kinder auf dem Elefanten eine Runde durch den Zoo reiten, ich durfte natürlich direkt vorne sitzen!

Ausflug während meiner Kindergartenzeit 1955 in den Glienicker Schlosspark

1957

Alle Bekannten meiner Eltern legten zusammen, damit ich im August 1957 zur Berliner-Kinder-Verschickung für 6 Wochen nach Wittdün, am Südende der Insel Amrum im Wattenmeer der Nordsee, fahren konnte. Der Unkostenbeitrag meiner Eltern betrug damals 50,- DM (in Worten fünfzig Deutsche Mark)

An der selben Stelle 59 Jahre später, wenn Du mit der Maus über das Bild fährst.

6 Wochen gutes nahrhaftes Essen mit viel Schlagsahne zum Nachtisch, da nahmen wir Kinder an Gewicht zu.

Am 24. September 1957 traten wir dann die Heimreise nach Berlin wieder an.

04. Oktober 1957
Beginn der Raumfahrt

Sputnik 1 (russisch Спутник für Weggefährte, Begleiter, Trabant (der Erde)) war der erste künstliche Erdsatellit. Mit ihm begann am 4. Oktober 1957 das Zeitalter der Raumfahrt.

Der Satellit war zwar von der Sowjetunion für den Verlauf des Internationalen Geophysikalischen Jahres (IGY 1957–58) angekündigt worden, doch rechnete die westliche Fachwelt erst Mitte 1958 mit der Fertigstellung der sowjetischen Entwicklungen und wurde durch den Start überrascht. Auch in der westlichen Öffentlichkeit löste der Start Besorgnisse aus; diese wurden mit dem Begriff Sputnikschock benannt.

Diese technische Leistung stellte den bis dahin sicher geglaubten Überlegenheitsanspruch des Westens in Frage. Ursachen des westlichen Nachhinkens wurden selbstkritisch vor allem im Bildungssystem gefunden. Die Reproduktion der herrschenden Verhältnisse in der Schule schloss nach Ansicht von Experten zu viele Menschen von einer Beteiligung am gesellschaftlichen Fortschritt aus.

Ein Programm zur Stärkung der Kooperation und zur Vernetzung der Kommunikation war die Advanced Research Projects Agency (ARPA), eine Abteilung des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten, aus der das ARPANET hervorging, ein Vorläufer des heutigen Internet, ohne das diese Internetseite heute nicht zu lesen wäre.

Eine unmittelbare Folge des Sputnikschocks waren verstärkte Anstrengungen der USA, beim Wettlauf ins All technologische Überlegenheit zu erlangen. Er beschleunigte die westlichen Raketenprogramme (auch jenes der Briten, siehe Blue Streak) und führte zur Gründung der NASA, um das Raumfahrtprogramm zu straffen.

1958

Ostern 1958

Mein obligatorisches Einschulungsfoto mit Schultüte.

Aufgenommen vor dem Zigarrenladen mit Lottoannahme, Sachsendamm 54

08. April 1958
bis
31. Oktober 1962

Hier bin ich zu Schule gegangen
Finow-Schule
Tempelhofer Weg 62

Später Filiale der Teltow-Schule, dann 15. Grundschule Berlin-Schöneberg, dann Luise und Wilhelm Teske Oberschule, dann Unterkunft für Asylsuchende und Flüchtlinge, jetzt Campus Schöneberger Linse.

ab dem 01.03.2021 Ella-Barowsky-Straße

01. Oktober 1958

Der US-Soldat Elvis Presley trifft in Deutschland ein

01.10.1958 dpa 75 id/bunt elvis presley schaetzt klassische musik nicht friedberg (hessen), (dpa) - in gewoehnlicher armee-uniform, aber mit einem 1.500-dollar-ring am finger, stellte sich am donnerstagvormittag der "rock'n-roll-koenig" elvis presley in der kaserne des 32. panzerbataillons der dritten amerikanischen panzer-division in friedberg rund 150 journalisten vor. presley war am mittwochabend zusammen mit 1 400 anderen soldaten in friedberg eingetroffen, um dort seine restliche dienstzeit von einem jahr dauer abzuleisten. auf die vielen fragen der pressevertreter antwortete presley, er sei ein soldat wie jeder andere, wenn er auch zu hause in den usa 25 angestellte habe, von denen allein fuenf dazu bestimmt seien, ihn vor seinen verehrerinnen zu schuetzen. ein konzert in deutschland ist waehrend der militaerzeit von elvis presley nicht geplant. er will deutsch und vielleicht auch franzoesisch lernen, um sich mit brigitte bardot unterhalten zu koennen, die er in paris besuchen will. gefreiter presley, der als ladekanonier einem panzer zugeteilt ist, haelt uebrigens von klassischer musik nicht viel. er meinte, sie sei nur zum einschlafen gut, wenn er auch nicht darauf bestehen wolle, dass seine musik die einzig richtige sei. dpa 75 1306 2/10/58 kn

1959

Herbst 1959

Klassenfoto

1961

13. August 1961

e i l warschau-pakt-staaten beschliessen abriegelung westberlins berlin, (dpa) - Die Regierungen der Staaten des Warschauer Paktes haben der Sowjetzone in der Nacht zum Sonntag vorgeschlagen, "An der westberliner Grenze eine solche Ordnung einzuführen, durch die der Wühltätigkeit gegen die Länder des sozialistischen Lagers zuverlässig der Weg verlegt und rings um das ganze Gebiet Westberlins einschließlich seiner Grenze mit dem demokratischen Berlin eine verlässliche Bewachung und eine wirksame Kontrolle gewährleistet wird".

Dies meldete die Sowjetzonen-Nachrichtenagentur am frühen Sonntagmorgen. Die geltenden Bestimmungen für den Verkehr und die Kontrolle an den Verbindungswegen zwischen Westberlin und Westdeutschland sollen von den Maßnahmen nicht berührt werden. Die "Schutzmaßnahmen" an der Grenze Westberlins würden natürlich gewisse Unbequemlichkeiten für die Bevölkerung schaffen, heißt es in der Erklärung. Die Schuld an der Lage treffe ausschließlich die Westmächte und vor allem die Bundesregierung. Die Westmächte hätten "unter Missachtung der Interessen des deutschen Volkes und der Berliner Bevölkerung die jetzige Ordnung an der westberliner Grenze zu ihren heimtückischen Wühlzwecken ausgenutzt", die Notwendigkeit der neuen Maßnahmen falle fort, "sobald die Friedensregelung mit Deutschland verwirklicht ist und auf dieser Grundlage die spruchreifen Fragen gelöst sind".

Zwischenzeitlich: Armee- und Polizeieinheiten der Zone riegeln Ostberlin ab unmittelbar nach Veröffentlichung der Erklärung der warschauer Pakt-Staaten wurden in Ostberlin Armee- und Volkspolizeieinheiten zusammengezogen und an der Sektorengrenze zur Absperrung eingesetzt. Wie Augenzeugen berichten, rollten Kolonnen gepanzerter Fahrzeuge und Mannschaftswagen mit aufgesessenen "Volksarmisten" und Volkspolizisten durch Ostberlin zur Sektorengrenze. Die Einheiten tragen Stahlhelm und sind mit Gewehren und automatischen Waffen ausgerüstet. Der gesamte Nachtverkehr auf der Berliner S-Bahn ist zwischen 01.30 und 02.00 Uhr in Ost- und Westberlin eingestellt worden. In West- und Ostberlin sammeln sich an den Bahnhöfen die Fahrgäste, die nicht weiterfahren können. ende pk 13. aug 61 0350

© Grenzsoldaten riegeln die Sektorengrenze am Potsdamer Platz ab, Berlin 13.08.1961,
Foto: Pressebild-Verlag Schirner/DHM, Berlin

1962

Sonntag 28. Oktober 1962

Hurra, wir leben noch!

Samstag, 27. Oktober, der schwarze Samstag:

  • Am Morgen des 27. Oktober wurde in Cape Canaveral, USA, ein Test mit einer neuen Interkontinentalrakete LGM-25C Titan II durchgeführt, über den das ExComm (Das Executive Committee, kurz ExComm, wurde am 16. Oktober 1962 von US-Präsident John F. Kennedy zur Lösung der Kubakrise einberufen. Dieser informelle, geheime Ausschuss bestand aus dem Nationalen Sicherheitsrat und anderen hochrangigen politischen und militärischen Akteuren.) nicht informiert war.

  • Die Völkerfreundschaft, ein Urlauberschiff der Deutschen Demokratischen Republik mit 500 Passagieren an Bord, ignorierte den Blockadering der Amerikaner und riskierte damit, von ihnen aufgebracht zu werden. John F. Kennedy verhinderte dies persönlich, das Schiff konnte somit in Havanna einlaufen.

  • Ein US-Zerstörer zwang mit Übungswasserbomben das sowjetische U-Boot B-59 zum Auftauchen, es hatte einen Nukleartorpedo an Bord. Noch einmal war die ganze Welt am Rande eines Nuklearkrieges. Doch Wassili Alexandrowitsch Archipow, einer der drei Offiziere an Bord des U-Bootes, welche für den Abschuss von Nuklearwaffen verantwortlich waren, weigerte sich, den Torpedo ohne weiteren Befehl aus Moskau abzufeuern.

  • Ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug verirrte sich im sowjetischen Luftraum, Kampfflugzeuge stiegen auf. Das US-Flugzeug konnte knapp entkommen.

  • Ein Brief von Chruschtschow traf in den USA ein. Darin wurde der Raketenabzug sowohl an ein Nichtangriffsversprechen der USA als auch an den Abzug der amerikanischen Jupiter-Raketen aus der Türkei gebunden.

  • Ein amerikanisches U-2-Spionageflugzeug wurde über Kuba von einer S-75-Flugabwehrrakete abgeschossen; der Pilot, Major Rudolf Anderson, wurde dabei getötet. Kennedy untersagte einen Gegenangriff ausdrücklich und erklärte sich noch einmal zu weiteren Verhandlungen bereit.

  • Um 13 Uhr Ortszeit wurden in Großbritannien auf Anweisung von Premierminister Harold Macmillan die Nuklearwaffenträger des RAF Bomber Command in unmittelbare Einsatzbereitschaft versetzt: Die Besatzungen mussten sich für mehrere Stunden abflugbereit in ihren mit Nuklearwaffen bestückten Flugzeugen aufhalten. Am späteren Nachmittag wurde dies wieder auf die übliche Bereitschaft zum Abflug innerhalb von 15 Minuten nach Alarmierung zurückgestuft.

  • Um 19:45 Uhr Washingtoner Zeit (Sonntag 01:45 Uhr Berliner Zeit) fand ein Geheimtreffen zwischen Robert F. Kennedy und dem Sowjetbotschafter Anatoli Dobrynin statt. John F. Kennedy ließ seinen Bruder erklären, dass er auch einem Abzug der in der Türkei stationierten amerikanischen Jupiter-Raketen zustimmen würde, wie es bereits im zweiten – schon förmlicheren – Schreiben von Chruschtschow gefordert worden war. Diese Möglichkeit hielt er vor den meisten Mitgliedern des ExComm geheim, die mehrheitlich einen Luftangriff forderten. Dobrynin gab diese Nachricht sofort nach Moskau weiter. Spätnachts (Sonntag 03:45 Uhr Moskauer Zeit) entschied Nikita Chruschtschow, das Angebot Kennedys anzunehmen und die Raketen aus Kuba abzuziehen.

31. Oktober 1962

Am 31. Oktober 1962 zogen meine Eltern mit mir von Berlin nach Oberfranken. Die politische Lage in Berlin war unklar, keiner wusste wie es in der jetzt zweigeteilten Stadt weitergehen wird. Viele Arbeiter, so auch mein Vater, suchten in Westdeutschland eine neue Arbeitsstelle. Er bekam ein Arbeitsangebot bei der Firma Erich Wegner, Kreuzwehrstraße 22 in Coburg. Am 01. November 1962 zogen wir in ein großes Mietshaus in der Rosenauerstraße 36 in Esbach bei Coburg ein. Das Mietshaus stand zu diesem Zeitpunkt auf freiem Feld. Erst ein paar Jahre später gab es dann eine Straße, die Saalfelderstraße und unsere Adresse änderte sich in Saalfelderstraße 27a.


Rückblick

Vom 01. November 1957 bis 31. Oktober 1962 wohnte ich mit meinen Eltern 5 Jahre am Sachsendamm 54 Ecke Suadicanistraße im 1. Obergeschoß. Vom Wohnzimmer Erkerfenster aus, blickten wir genau auf die große dicke Betonbrücke der Eisenbahn. Als wir einzogen, wurden meine Eltern darauf hingewiesen, dass die Häuser bald abgerissen werden, da der Platz für den geplanten Neubau der Autobahn A-100 gebraucht wird. Der Abriss der Häuser wurde 18 Jahre später im Jahr 1975 durchgeführt.

Dies ist der Bauplan für das Café Achteck wie der Berliner liebevoll diese Bedürfnisanstalt nannte.

Dieses Super 8 Video vom Sachsendamm habe ich im Sommer 1974 aufgenommen. Sämtliche Häuser auf der rechten Seite vom Sachsendamm wurden zu diesem Zeitpunkt zum sprengen entkernt, um Platz für die Autobahn A-100 zu schaffen.

© 12. Mai 2007 by Denis Apel CC BY-SA 4.0.

Der alte Bahnhof Papestraße wurde ab 2003 grundlegend umgebaut. Mit der Inbetriebnahme am 27. Mai 2006 erhielt er den Namen Südkreuz. So sieht es heute dort aus.

Das einzige Haus welches dort noch unverändert steht ist Suadicanistraße 3.