Skip to main content

5. Dezember Rhein-Maas Klinikum wegen Erysipel

Klinik für Gefäßchirurgie
Chefarzt Prof. Dr. med. J. Gommes
Mauerfeldchen 25
52146 Würselen

Diagnose:
Ausgeprägtes Erysipel des linken Unterschenkels mit Lymphadenitis inguinalis

Epikrise:
Die Vorstellung des Patienten erfoLgte über unsere Notaufnahme aufgrund von seit einem Tag bestehenden plötzlich aufgetretenen Schmerzen im linken Ober- und Unteischenkel ohne erinnerliches Trauma. Die Infektwerte waren deutlich erhöht. Klinisch zeigte sich eine lokale Rötung vom Sprunggelenk bis unterhalb des Kniegelenks im Sinne eines Erysipels. Eine Wunde, welche als mögliche Infekteintrittsstelle denkbar wäre, zeigte sich nicht. Zudem bestand eine kurzstreckige, strangartige und schmerzhafte Rötung direkt über der V.saphena magna am linken Oberschenkel. Das Abdomen war weich und ohne Druckdolenzen. Es bestand kein Fieber oder Schüttelfrost. Sonographsich ließ sich hier zwar eine verdickte Venenwand darstellen, das Gefäß war jedoch entlang des gesamten Verlaufs offen und komprimierbar. Auch konnte eine tiefe Beinvenenthrombose sonographisch ausgeschlossen werden. Die Aorta abdominalis konnte sonographisch bei ausgeprägtem Meteorismus ausreichend beurteilt werden. Bei Z.n. kürzlich endovaskulär implantierter infrarenaler Aortenprothese bei gedeckt rupturiertem Bauchaortenaneurysma erfolgte ergänzend eine CT-Angiographie. Hierbei zeigte sich der Aneurysmasack kleiner im Vergleich zur Voruntersuchung im August 2022. Darüber hinaus stellte sich eine korrekte Lage der Aortenprothese ohne Nachweis eines Endoleaks dar. Bereits im CT von August 2022 zeigte sich ein kleines retroperitoneales Hämatom im linken M.psoas. Nun zeigte sich in der neuen Bildgebung eine beginnende Kontrastmittelaufnahme. Zudem kam ein teilthrombosiertes Poplitealaneurysma links mit einem Maximaldurchmesser von 2,4cm zur Darstellung. Mikroembolische Verschlüsse der Unterschenkelarterien zeigten sich nicht. Aufgrund der oben genannten Befunde erfolgte die stationäre Aufnahme des Patienten. Bei bekannter Penicillinallergie wurde zunächst eine antibiotische Therapie mit Clindamycin eingeleitet. Unter zusätzlicher lokaler Kühlung und Therapie mit Octeniseptumschlägen zeigte sich die lokale Rötung zeitnah regredient. Auch die Schmerzen waren deutlich rückläufig. Die Infektparameter waren fallend und die initial abgenommenen Blutkulturen blieben steril. Am 09.12.2022 erfolgte eine erneute CT-Untersuchung zur Verlaufskontrolle des retroperitonealen Hämatoms. Dabei zeigte sich der Befund insgesamt größenregredient. Eine Probepunktion erbrachte keinen Hinweis auf eine Keimbesiedelung, das endgültige Ergebnis der mikrobiologischen Untersuchung steht jedoch derzeit noch aus. Somit können wir den Patienten am heutigen Tage zunächst in gutem Allgemeinzustand in Ihre weitere ambulante Betreuung entlassen.